Prof. Dr. Meila aus dem „Etienne“ über Gefäßfehlbildungen: Selten, aber mitunter gefährlich

Fehlbildungen in den Blutgefäßen können angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens entwickeln, etwa durch einen Unfall, zu hohen Blutdruck oder durch Rauchen. Sie treten in nahezu allen Körperregionen auf, sichtbar und nicht von außen erkennbar.

Am ehesten bekannt sind womöglich Blutschwämme auf der Haut, sogenannte Hämangiome. Auch Aneurysmen im Gehirn zählen zu den Gefäßfehlbildungen, etwa drei bis sechs Prozent der Bevölkerung leiden daran – oft unerkannt.   

Da das Krankheitsbild unterschiedliche Ausprägungen und Ursachen hat, sind oft auch die Symptome nicht eindeutig. Patienten mit Fehlbildungen der Gefäße, die nah am Ohr verlaufen, berichten etwa von einem Ohrgeräusch, das mit jedem Herzschlag auftritt. Sie werden zunächst von anderen Ärzten zum Beispiel auf Tinnitus behandelt, ohne dass die richtige Ursache gefunden wird. „Menschen mit Gefäßfehlbildungen machen oft eine Odyssee an Diagnostik und Therapie durch, bevor ihr Problem erkannt wird. Die Krankheitsformen sind selten, sodass manche Ärzte verständlicherweise erst einmal nicht daran denken“, erzählt Prof. Dr. Dan Meila, Chefarzt der Interventionellen Neuroradiologie am Johanna Etienne Krankenhaus.

So war es auch bei einer 68-jährigen Rentnerin, die Meila wegen einer sogenannten Carotis-Cavernosus-Fistel, eine erworbene Gefäßanomalie, behandelte. Bei einem Unfall hatte die Düsseldorferin sich unbemerkt die Hauptschlagader im Gehirn verletzt. Es bildete sich ein Loch in der Gefäßwand dieser Hauptarterie und damit eine Art Kurzschluss mit einer Vene. Diese Fistel befand sich hinter dem Auge, füllte sich mit Blut und drückte das linke Auge der Patientin sichtbar nach vorne. Zunächst wurde das Auge selbst behandelt, man vermutete beispielsweise eine Bindehautentzündung. Derweil drohte der Patientin, dauerhaft ihre Sehkraft zu verlieren.

Im Krankenhaus auf der Neusser Furth erkannte Meila die Gefäßfehlbildung in einer sogenannten Angiografie. Mit Hilfe eines Mikrokatheters, den er über die Leiste einführte, sah er das kleine Loch in dem betroffenen Hirngefäß und konnte es gleich verschließen. „Das hervorstehende Auge bildete sich danach wieder zurück. Die Patientin ist sehr froh, dass sie jetzt wieder ganz normal sehen kann“, so Meila über den Verlauf nach der Behandlung. Er hat für Menschen mit Gefäßfehlbildungen zwei eigene Sprechstunden eingerichtet: eine Aneurysma-Sprechstunde und einen Termin für weitere Gefäßfehlbildungen. Er ist auch Teil des SOS-Zentrums und zurzeit in der Kampagne mit der eigenen Website sos-zentrum.de zu sehen.    

Immer auf dem neusten Stand

News und Aktuelles

Geburtshilfe mit Herz und Erfahrung: Dr. Margret Albiez und Eva Gassen im Gespräch

(August 2025) Seit über 32 Jahren ist Dr. Margret Albiez ein Teil unseres Johanna Etienne Krankenhauses – mehr als 5000 Geburten hat sie in dieser Zeit begleitet. Gemeinsam mit der leitenden Hebamme Eva Gassen leitet sie seit vielen Jahren die Geburtshilfe. Im Gespräch mit der Rheinischen Post gaben beide Einblicke in ihre Arbeit, besondere Erfahrungen und das, was ihnen im Kreißsaal besonders am Herzen liegt.

Artikel lesen

Gemeinsam stark gegen Krebs: Tumorzentrum am Johanna Etienne Krankenhaus bestätigt erneut höchste Behandlungsstandards

(Januar 2025) Das Tumorzentrum am Johanna Etienne Krankenhaus hat erneut die anspruchsvollen Kriterien der Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) erfüllt. Diese Auszeichnung bestätigt die kontinuierlich hohe Qualität der onkologischen Versorgung und die Leistung des Zentrums. Das Onkologische Zentrum am Johanna Etienne Krankenhaus bleibt damit das einzige zertifizierte Tumorzentrum im Rhein-Kreis Neuss.

Artikel lesen

Mitarbeiterin Frau Albiez

RS-Impfung für Neugeborene jetzt auch im Johanna Etienne Krankenhaus möglich

(Dezember 2024) Ab sofort können Neugeborene auf der Geburtenstation des Johanna Etienne Krankenhauses in Neuss gegen das RS-Virus geimpft werden.

Artikel lesen

Weitere Neuigkeiten