Thomas Schmitz, Koordinator Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
Johanna Etienne Krankenhaus
Chefarzt Klinik für Interventionelle Neuroradiologie
Die Neuroradiologie ist eine noch relativ junge Disziplin, die erst in den letzten Jahren sprunghaft gewachsen ist. Die Interventionelle Neuroradiologie stellt somit eine wichtige Ergänzung zu bisherigen radiologischen Untersuchungen dar. Neben detaillierter neuroradiologischer Diagnostik (wie z. B. diagnostischer Angiographie) stehen den Patienten auch verschiedene therapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Diese werden in zwei Kategorien unterteilt:
Unser Ziel ist es den Patienten mittels modernster bildgebender Verfahren das gesamte Spektrum an neuroradiologischer Diagnostik und Therapie anzubieten. Der Hauptaugenmerk der Klinik liegt in der interventionellen neuroradiologischen Therapie als bettenführende Abteilung.
Der Schlaganfall zeigt sich mit ganz unterschiedlicher Symptomatik und stellt einen akuten Notfall dar. Er bedarf einer sofortigen Abklärung und muss möglichst frühzeitig behandelt werden. Nach der Untersuchung durch einen Neurologen erfolgt eine Computertomografie des Kopfes mit Darstellung der Gefäße. Diese Bildgebung wird durch einen Neuroradiologen beurteilt. Bei Verschluss eines Hirngefäßes führt der Neuroradiologe eine Hirnkatheter-Untersuchung durch, welche einen maßgeblichen Einfluss auf den Verlauf des Schlaganfalls hat. Durch die mechanische Thrombektomie kann das Gerinnsel in den meisten Fällen direkt durch bloßes Absaugen entfernt werden.
Verengungen der Hals- und Kopfschlagadern stellen ein hohes Risiko für einen Schlaganfall dar. Zusätzlich können sie die Ursache für Symptome wie Seh- und Sprachstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen und Lähmungserscheinungen sein. Je nach Grad der Einengung gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, der Neuroradiologe ist dabei für die Stentimplantation verantwortlich.
Ein Aneurysma stellt sich häufig mit heftigem Kopfschmerz, sogenanntem Vernichtungskopfschmerz, dar. In der Neuroradiologie wird neben der Diagnostik eines Aneurysmas auch eine sofortige Versorgung angeboten. Je nach Einzelfall wird beurteilt, ob ein gefäßverschließendes Verfahren vonnöten ist. Neben diesen akuten Fällen treten Aneurysmen auch als Zufallsbefunde auf. Bei ca. drei bis sechs % der Bevölkerung finden sich solche Aneurysmen, meistens als Nebenbefunde im MRT oder CT.
Die Dura mater ist die harte Hirnhaut. Bei einer duralen Fistel existiert eine Verbindung zwischen Arterien und Venen der harten Hirnhaut. Erstsymptom einer duralen Fistel besteht in einem pulssynchronen persistierenden Tinnitus. In einzelnen Fällen kann ein erhöhtes Blutungsrisiko vorliegen, welches nur durch den erfahrenen interventionellen Neuroradiologen identifiziert und ggf. behandelt werden kann.
Die Arteriovenöse Malformation (AVM oder auch Angiom), ist eine Gefäßfehlbildung, bei welcher eine Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen des Gehirns besteht. Nach detaillierter Diagnostik und interdisziplinärer Erörterung mit Kollegen der Neurochirurgie, Neurologie und Strahlentherapie wird abgewägt, ob ein therapeutischer Eingriff, z. B. in Form einer interventionell-neuroradiologischen Embolisation, nötig ist.
Chefarzt Klinik für Interventionelle Neuroradiologie
Facharzt für Radiologie Schwerpunkt Neuroradiologie
Koordinator Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie
Unsere Fachabteilung bietet zwei Sprechstunden zu verschiedenen Themenschwerpunkten an:
Sollten Sie einen Termin in einer Sprechstunde wünschen, vereinbaren Sie diesen bitte vorab über die untenstehenden Kontaktmöglichkeiten.
Es besteht ein gemeinsames Befugnis mit Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Gebhard Schmid zur Weiterbildung für Neuroradiologie (Schwerpunkt) in Verbindung mit dem Facharzt Radiologie im vollen Umfang von 36 Monaten.
Angebot für Studierende (PJ)
Bei Interesse an einer Famulatur oder dem Wahltertial des praktischen Jahres in unserer Abteilung, wenden Sie sich bitte mit Ihrer Bewerbung an:
Heike Oelze
h.oelze@ak-neuss.de
Zertifizierungen des Departmentleiters Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Dan Meila:
Johanna Etienne Krankenhaus
In diesem Jahr erblickten rund 870 Kinder im Johanna Etienne Krankenhaus das Licht der Welt – knapp einhundert mehr als im Jahr davor. Im Krankenhaus auf der Neusser Furth ist damit von einem bundesweiten Trend nichts zu spüren.
Bei Bluthochdruck ist der Druck in den Gefäßen erhöht. Das Problem: Anfangs bereitet das kaum Beschwerden. Daher schleicht sich Bluthochdruck häufig lange Zeit unerkannt ein. Tag für Tag ein zu hoher Druck im Kreislauf – das überlastet auf Dauer das Herz und andere lebenswichtige Organe.