Definition: Chemotherapie

Lars Galonska, Leiter Tumorzentrum

"Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Behandlungsform um Krebserkrankungen zu bekämpfen. Hierbei werden dem Körper Medikamente zugeführt, die Zytostatika heißen. Die Zytostatika hemmen die Vermehrung der Krebszellen, sodass das Tumorwachstum beeinflusst wird. Die Chemotherapie kann sowohl im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes als auch ambulant durchgeführt werden."

Kontakt
Ute Scheil, Chefarztsekretärin Innere Medizin
02131 529 53002
u.scheil@ak-neuss.de

 

Voraussetzung

Die Wirkstoffe der Chemotherapie heißen Zytostatika und werden in Form von Infusionen, Spritzen oder Tabletten verabreicht. Sie hemmen das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen. Neben der Operation und Strahlentherapie ist die Chemotherapie eine der zentralen Säulen der Krebstherapie. Meistens erfolgt die Verabreichung der Zytostatika in einer Infusion. Das Ziel ist, den Tumor zu verkleinern oder die vorhandenen Krebszellen im Körper zu bekämpfen. Da die Chemotherapie im gesamten Körper wirkt, werden auch „gesunde“ Zellen angegriffen. Die Chemotherapie kann sowohl im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes als auch ambulant durchgeführt werden. Krebs wird häufig nicht nur mit einer Chemotherapie alleine behandelt, sondern zusätzlich mit zum Beispiel einer Strahlentherapie oder einer operativen Entfernung des Tumors. Man unterscheidet dabei die neoadjuvante Chemotherapie, die vor einer operativen Entfernung des Tumors erfolgt und die adjuvante Chemotherapie. Diese wird hingegen nach einer Operation eingesetzt. Wichtig ist: Der Patienten muss einen guten Allgemeinzustand haben.

Wirkweise

Das Wirkprinzip der Chemotherapie hemmt die Krebszellen und sorgt für eine Rückbildung von Tumoren. Dazu ist interessant zu wissen, wie eine Krebszelle entsteht: Der Ausgangspunkt von Krebserkrankungen ist das Erbgut. In den Genen entstehen Schäden, die nicht mehr repariert werden können. Eine Krebszelle entsteht durch die Mutation einer gesunden Zelle, was zu einem unkontrollierten Wachstum von Zellen führt.

Zytostatika bekämpfen bevorzugt Zellen, die sich besonders häufig teilen und schnell wachsen – wie es bei Krebszellen typischerweise passiert. Dabei durchqueren sie den Ablauf des Zellzyklus.

Mögliche Nebenwirkungen

Bei einer Chemotherapie kann es zu Nebenwirkungen kommen. Typische Nebenwirkungen sind:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfälle
  • Haarausfall
  • Organschäden an Leber, Herz, Niere und Nervengewebe
  • Fieber und Infektionen
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Harnwegsinfekte
  • Taubheitsgefühl an Händen und Füßen
  • Hand-Fuß-Syndrom

Die Nebenwirkungen sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Die Verträglichkeit ist abhängig von dem eingesetzten Medikament sowie der Dosierung.