Definition: Leukämien

Dr. Wolf Köster, Spezialist Lokale Tumortherapie

"Der Begriff „Leukämie“ steht für eine Gruppe von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems. Auch bekannt unter „Blutkrebs“ oder „Leukose“. Leukämien sind in der Regel durch eine stark erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen im Blut gekennzeichnet und gehen vom Knochenmark aus. Leukämien sind im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen, wie zum Beispiel der Brust oder der Lunge, relativ selten. In Deutschland machen sie etwa 2,4 Prozent aller Tumorerkrankungen aus."

Kontakt
Ute Scheil, Chefarztsekretärin, 02131 529 53002, u.scheil@ak-neuss.de

Mitarbeiter Herr Koester

Welche Arten von Leukämie gibt es?

Wir unterscheiden zwei Gruppen von Leukämie:

  • Myeloische Leukämie
  • Lymphatische Leukämie

Zusätzlich werden die Leukämien nach dem Verlauf der Erkrankung in eine akute und eine chronische Form unterschieden:

  • akute myeloische Leukämie (AML)
  • akute lymphatische Leukämie (ALL)
  • chronische myeloische Leukämie (CML)
  • chronische lymphatische Leukämie (CLL)

Ursache

Die Ursachen über der Entstehung von Leukämien sind noch weitgehend ungewiss. Verschiedene Faktoren, die das Risiko für eine Leukämie erhöhen können, sind:  

  • Erbliche Veranlagung
  • Radioaktive Strahlen und Röntgenstrahlen
  • Chemische Substanzen
  • Viren
  • Zigarettenkonsum

Für einen sehr großen Anteil der Leukämien kann jedoch kein auslösender Faktor nachgewiesen werden.

Symptome

Bei einer Leukämieerkrankung gibt es keine typischen Symptome. Folgende Beschwerden können Anzeichen einer Leukämie sein. Wobei allgemein gilt, dass die Beschwerden sowohl plötzlich als auch schleichend auftreten können.

  • Auffällige Hautblässe
  • Schweres Krankheitsgefühl, Fieber, mit hartnäckiger Infektion
  • Blutungsneigung (wie Nasen- oder Zahnfleischbluten, Blutergüsse)
  • Anämie (Blutarmut) 
  • Atemnot (z. B. bei nur mäßiger körperlicher Belastung)
  • Schwindel, Nachtschweiß
  • Knochenschmerzen
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Hautveränderungen (Ausschläge)
  • Geschwollene Lymphknoten (am Hals, in den Achselhöhlen oder in der Leiste)
  • Vergrößerte Milz
  • Vergrößerte Leber

Sollten Sie ein oder mehrere dieser Anzeichen an sich selbst entdecken, heißt das natürlich nicht, dass Sie an Leukämie erkrankt sind. Wir empfehlen trotzdem, einen Arzt aufzusuchen, um die Symptomatik abzuklären.

Diagnose

Besteht der Verdacht auf Leukämie, wird der Facharzt eine körperliche Untersuchung vornehmen. Unter anderem wird er Herz und Lunge abhören, den Blutdruck messen sowie Lymphknoten, Milz und Leber abtasten. Das sind Indizien, die auf den Allgemeinzustand des Patienten hinweisen. Zusätzlich werden Blut- und Knochenmarkuntersuchungen durchgeführt. Dies verhilft dem Arzt, eine genaue Aussage darüber zu machen, ob und an welcher Art von Leukämie der Patient erkrankt ist. Mit Hilfe weiterer Untersuchungsmethoden  wie beispielsweise die Ultraschalluntersuchung (Sonografie), die Computertomografie (CT) und die Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) wird der Arzt die Ausbreitung der Erkrankung auf Lymphknoten und andere Organe im Körper begutachten.

Behandlung

In Abhängigkeit vom Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und der Art der Leukämie (akut oder chronisch) wird die Leukämie-Therapie auf jeden Patienten individuell zugeschnitten. Bei der akuten Leukämie wird wahrscheinlich eine Chemotherapie begonnen. Die Patienten bekommen Zytostatika (Chemotherapeutika), die das Wachstum der Krebszellen verhindern und somit deren Vermehrung stoppen sollen.