Definition: Embolisation

Dr. med. Gebhard Schmid, Chefarzt Radiologie

"Bei einer Embolisation unterbinden Ärzte die Blutzufuhr zum Tumor, in dem sie die Arterie verschließen, die ihn versorgt. Hierzu verwenden sie normalerweise kleinste Kunststoff-Kügelchen."

Kontakt
Iris Kluth, Chefarztsekretärin
02131 529 58002
i.kluth@ak-neuss.de

Voraussetzung

Oft entscheiden sich die behandelnden Ärzte bei Leberkrebs für eine Embolisation, wenn Tumore operativ nicht entfernt werden können. Der Tumor oder die Metastasen können dabei auch an mehreren Stellen in der Leber sitzen. Neben der Leber kommen auch andere Tumor-Lokalisationen wie die Niere oder die Lunge in Frage. Die Embolisation von bösartigen Tumoren kann häufig die Tumore verkleinern, und damit vor allem im Sinne einer palliativen Therapie die Lebenszeit der Patienten verlängern.

Wirkweise

Der Arzt oder die Ärztin punktiert eine Leistenarterie und legt dort eine „Schleuse“, um einen Blutaustritt zu verhindern und Instrumente leicht einführen zu können. Ein spezieller Katheter wird nun über die Leistenarterie und die Hauptschlagader bis zur Leberarterie geschoben. Unter Röntgen kann der Arzt mit Hilfe von Kontrastmitteln den Tumor, die Gefäße und die Lage der Katheterspitze sehen. In der Leberarterie angekommen, wird der Katheter genau dort positioniert, wo die Arterie verschlossen, also embolisiert, werden soll.

Die Leberarterie zweigt sich in kleine Arterien auf und der Lebertumor wird über eine oder mehrere dieser kleinen Arterien mit Blut versorgt. Bei der Embolisation werden durch den Katheter kleine Kunststoffteilchen in das Gefäß gespritzt, das den Tumor versorgt, bis das Gefäß verstopft und die Blutzufuhr unterbrochen ist. Die Tumorzellen gehen zugrunde, da die nötigen Nährstoffe und der Sauerstoff nicht mehr zu ihnen gelangen.

Mögliche Nebenwirkungen

Die spezifischen Nebenwirkungen sind vor allem im Postembolisations-Syndrom mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber zusammengefasst – Das Syndrom wird durch den raschen Tumorzerfall hervorgerufen. Weiterhin sind Nachblutungen an der Punktionsstelle an der Leiste und Reaktionen auf das Kontrastmittel zu nennen. Schwerwiegende Komplikationen wie das Versagen der Leber sind sehr selten.

Lokale Tumortherapie

PD Dr. med Gebhard Schmid und Dr. Wolf Köster

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Gemeint ist die punktgenaue Behandlung der bösartigen Struktur am Ort des Geschehens. Hierzu werden unter Beobachtung verschiedene Behandlungen gegen den Tumor – zum Beispiel mit Hilfe von dünnen Sonden (Kathetern) – über die Haut in den Körper eingebracht. 

Hitze, Kälte ( Kryotherapie  ) oder Hochspannung sind die Behandlungen, die den Tumor direkt vor Ort zerstören.