Eine spezielle Waffe: Den Tumor zielgenau behandeln

Haben Sie schon einmal von der regionalen Tumortherapie gehört? Regional ist nicht im Sinne von örtlicher Nähe gemeint – sondern die punktgenaue Behandlung der bösartigen Struktur am Ort des Geschehens. Hierzu werden unter Beobachtung verschiedene Waffen gegen den Tumor – zum Beispiel mit Hilfe von dünnen Sonden (Kathetern) – über die Haut in den Körper eingebracht.

Aufnahme aus der Radiologie der Computer. Ein Arzt zeigt mit einem Stift etwas auf dem Bild.

Am Tumor angelangt, kommen dann verschiedene Mittel zum Einsatz: Hitzestrom, Mikrowellen oder auch extreme Kälte. Diese punktgenaue Vereisung von Krebszellen nennt man Kryotherapie. Sie ist strahlenfrei, schmerzarm und besonders schonend. Behandelt werden mit Kryotherapie können gutartige sowie bösartige Tumore nahezu aller Körperregionen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Patienten bei einer regionalen Behandlung keine systemische, über den gesamten Organismus wirkende, Chemotherapie brauchen.

Die spezielle Waffe der regionalen Behandlung kann bei lokalisierten, also räumlich begrenzten, Tumorarten erfolgreich sein. Auch, wenn eine Operation nicht in Frage kommt und eine systemische Chemotherapie keine Wirkung verspricht. Ob die Behandlung geeignet ist, wird für unsere Patienten individuell in der fachübergreifenden Tumorkonferenz entschieden.

Unser Tumorzentrum hält für die Verfahren einen Spezialisten bereit: Privatdozent Dr. med. Gebhard Schmid, Chefarzt der Radiologie. Deutschlandweit gibt es nicht viele Ärzte, die diese Behandlung anbieten. Sogar Patienten aus dem Ausland suchen immer wieder die Hilfe des Experten aus dem Tumorzentrum Rhein-Kreis Neuss im Johanna Etienne Krankenhaus.